BR 24 der DB [36240] - Einfacher Umbau mit erw. Decoder-Funktionen u. Rauchsatz Anschluss
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Da der Rauchsatz bei der Lokomotive werksseitig fest verkabelt ist, steht er natürlich im Fahrbetrieb immer unter Strom, was seiner Lebensdauer und dem Stromverbrauch der Anlage nicht förderlich ist.
Gerade Letzters ist bei Systemen, die mit einfachen Steuergeräten [MS1 / MS2] ausgestattet sind schnell kritisch, da diese Steuergeräte oft sehr begrenzte Leistungsreserven besitzen. Gerade dann, wenn - wie im Digitalberieb üblich - mehrer Loks parallel betrieben werden, kann es schnell zu Überlastungen führen, die das System entweder durch Abschaltung oder Spannungsreduzierungen quitiert.
Wieder Letztere sind dann oft die Ursache für nur noch sehr langsam fahrende Lokomotiven. Es macht also durchaus Sinn, Dauerverbraucher soweit wie möglich zu entfernen oder sie zumindest gezielt per Digital-Funktion schaltbar zu machen.
Was ist also hier zu tun?
Um die Decoderfunktionen freizulegen, muss der Decoder umgebaut / erweitert werden, da man ihm bei Märklin leider keine digital schaltbaren Ausgänge spendiert hat. Da der Decoder aber auf dem PIC-Decoder (60760) basiert, ist eine Erweiterung kein wirkliches Problem - allerdings nur für denjenigen, der sich das auch zutraut.
Die nachfolgenden Texte/Bilder beschreiben/zeigen die wichtigsten durchzuführenden Arbeiten. Dabei sind allerdings Lötarbeiten notwendig, die eine entsprechende Ausrüstung bedingen. Außerdem ist vorsichtiges Arbeiten angesagt.
Was wird benötigt:
Der Umbau des Modells 36240
Vorbereitungen
Decoder
Märklin hat im Laufe der Zeit offensichtlich verschiedene Decoder für die BR 24 verwendet. War es anfangs die Ausführung 115798, wurde später dann der Typ 150436 verwendet, wohl um die Fahreigenschaften zu verbessern.
Leider ist aber auch die Anschlußverwendung des auf dem Decoder eingesetzten PIC-Prozessors geändert worden, was bei den anstehnden Tuningmaßnahmen dringend beachtet werden muss.
Arbeiten am Decoder
Generelle Hinweise zum Löten
Ich verzinne erst immer das Drahtende vor und benutze dann das dort vorhandene Lötzinn gleich mit, um den Draht am IC-Beinchen anzuheften. Da der Anschluss aber außen sitzt, geht es relativ leicht. Aber auf keinen Fall viel Lötzinn verwenden.
Bitte unbedingt darauf achten, dass keine Kurzschlüsse - ggf. durch überschüssiges Lötzinn oder unsauberes Arbeiten - entstehen. Die Kabel werden mit etwas Flexkleber an der Unterseite fixiert. Danach wird er wieder in die Halterung eingeclipst.
Decoder 115798
Nun die Unterseite nach oben klappen und drei Drähte - wie im Bild zu sehen - anlöten:
- orange VCC(U+) für die Spannungsversorgung
- grau unverstärkte F3-Funktion
- violett GND(Elektronik-Masse)
Das Anlöten des grauen Drahtes erfolgt direkt am PIN des PIC und ist entsprechend sorgfältig durchzuführen. Da man hier am äußeren Rand des ICs arbeiten muss, ist das Anlöten ein klein wenig einfacher.
Decoder 150436
Auch hier die Unterseite nach oben klappen und drei Drähte - wie im Bild zu sehen - anlöten:
- orange VCC(U+) für die Spannungsversorgung
- grau unverstärkte F2-Funktion
- violett GND(Elektronik-Masse)
Das Anlöten des Drahtes erfolgt auch direkt am PIN des PIC-Prozessors und ist entsprechend sorgfältig durchzuführen. Allerdings muss man hier im inneren Bereich des ICs arbeiten, was das Anlöten doch etwas schwieriger macht.
Alle Ausgänge sind unverstärkt und liefern nur einen Pegel von +5V im aktivierten Zustand.
Für eine weitere Verwendung müssen die Ausgänge unbedingt verstärkt werden.
Mehr Power an unverstärktem Decoderausgang
Da die verwendeten Ausgänge - im aktiven Zustand - alle nur einen TTL-Pegel (+5V) liefern, benötigen wir noch eine kleine Treiberplatine mit passenden IC. Ich verwende meine LP07-DMOSFET mit einem Dual-Gate-MOSFet. Dieser ist sehr klein und kann bis zu 500 mA je Kanal schalten - das ist mehr als ausreichend.
Für die Unterbringung ist genügend Platz zwischen Decoder und Schlusslichtplatine vorhanden.
Dieses Bild zeigt den bereits fertig verdrahteten Decoder im Tender
Verdrahtung
Funktion Rauchsatz [F1]
Für den Rauchsatz wird - nach Märklin-Standard - der Funktionsausgang F1 verwendet. Dazu wird nun die im Bild zu sehende, schwarze Leitung vom zweiten PAD auf der unten rechts liegenden Programmier-PAD-Reihe des Decoders mit dem entsprechenden Anschluss auf der MOSFet-Treiber-Platine verbunden.
Zusätzlich muss noch über das violette Kabel eine Verbindung zur Elektronikmasse hergestellt werden.
Anschluss Rauchsatzkontakt
Ausgangsseitig wird nun noch das zuvor freigelegte kurze rote Kabel vom Rauchsatzkontakt mit der kleinen Platine verbunden.
Es hat sich gezeigt, das der Rauchsatz bei direktem Anschluss den Rauch wie eine Fontäne ausstößt. Das sieht natürlich nicht wirklich gut aus. Als Abhilfe dazu habe ich in die rote Rauschsatz-Leitung einen kleinen Widerstand 22 Ohm/ 0,5 W eingeschleift. Dieser reduziert die Spannung etwas am Rauchsatz, so dass der Dampfauslass nicht so heftig kommt.
Der Wert des Widerstandes kann je nach Empfinden in den Bereichen zwischen 15 - 27 Ohm variiert werdenFunktion Führerstandsbeleuchtung [F3 - 115798 / F2 - 150436]
Hierzu wird das graue - vom IC-PIN kommende - Kabel am zweiten Eingang angeschlossen. Näheres zu diesem Umbau finden sie im eigenen Beitrag.
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Zusammenbau
Vor der Kesselmontage wird der Rauchsatz eingebaut.
Rauchsatz
Um den Kontakt zu verbessern, wird die Innenseite der Öffnung kurz mit etwas Schmirgel von ggf. vorhandener Farbe befreit, damit ein guter Gehäusekontakt zustande kommt.
eingebauter Rauchsatz innen | eingebauter Rauchsatz außen |
Kessel
Die Montage des Kessels kann nun wieder erfolgen. Dazu wird dieser vorne über den Motor geschoben und am Ende auf dem Umlauf vorsichtig aufgesetzt. Jetzt die Rastnasen am hinteren Ende unten in die Aussparungen am Tenderboden drücken. Wer noch eine Führerstandsbeleuchtung eingebaut hat beachte bitte das die Kabel dafür dabei nicht gequetscht werden. Ich habe seitlich in den Tenderboden eine kleine Aussparung (Bohrer/Feile) eingebracht, wo die Kabel Platz finden können. Diese Stelle wird später durch das Führerhaus verdeckt und ist nicht von außen sichtbar.
Jetzt kann der Kessel - vorne von der Unterseite - wieder mit den zwei kleinen Kreuzschlitzschrauben verschraubt werden. Nach erfolgter Kesselmontage wird noch das Führerhaus aufgesetzt. Vorher ist natürlich die Führerstands-beleuchtung einzukleben und die Kabel sind sauber zu verlegen. Platz ist genug da.
Tendergehäuse
Das Tendergehäuse wird nun wieder aufgesetzt. Dabei die Haken am Tenderende beachten. Wenn es richtig sitzt, kann es zum Schluss wieder mit den kleinen Schrauben fixiert werden.
Fazit
Durch diesen Umbau, wird der Rauchsatz vom Dauerbetrieb "befreit" und nur noch dann aktiviert, wenn er auch gebraucht wird. Das kommt ganz wesentlich seiner Lebensdauer und dem Gesamtstrom-Verbrauch der Digitalanlage zu Gute.
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- Zuletzt aktualisiert: Dienstag, 15. Januar 2019 10:11