BR 01.1066 | 37101 - Umbauten [remastered]
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Die bei den "Ulmer-Eisenbahn-Freunden" museal erhaltene Lok, wird regelmäßig zu Sonderfahrten vor verschiedenen Wagenkombinationen und zu Zielen in ganz Europa eingesetzt. Die Fahrten erfreuen sich großer Beliebtheit, zeigen sie doch auch heute noch recht eindrucksvoll, wie sich eine Bahnreise in den 50er bis hin zu den 70er Jahren angefühlt hat.
Historie
Zu einem bedauerlichen Unfall kam es, als die Lok bei Rangierarbeiten im Bw Kornwestheim im Dez. 1996 versehentlich von einer Drehscheibe rutschte und dabei stark beschädigt wurde. Die anstehenden Reparaturarbeiten waren aufwendig und kostspielig und so suchten die Ulmer auch nach Sponsoren. Die Firma Märklin beteiligte sich und legte 1997 ein Sondermodell der BR 01.1066 auf. Im Kaufpreis war auch gleichzeitig einen Betrag von 5 DM als Spende für die damals anstehende Reparatur enthalten.
Auch 2005 wurde die Lokomotive von einem Schaden heimgesucht.
Hier gibt es eine Bilderstrecke von den Unglücken.
Die Lok wird seit ihrer Renovierung wieder zu Sonderfahrten eingesetzt und man trifft sie auf vielen Eisenbahnveranstaltungen im gesamten Bundesgebiet. Da häufig lange Strecken zurückgelegt werden müssen und die "Tankstellen" heute knapp sind, wird sie dann mit einem Doppeltender ausgerüstet. Eine solche Lok ist dann immer ein ganz besonderes Erlebnis für die Eisenbahnfreunde und Fotografen.
Das Modell
Das Märklin-Modell besitzt werksseitig einen 6090-Decoder und ist dadurch bedingt - bis auf das Spitzenlicht - ohne weitere Zusatzfunktionen.
Diese - aus heutiger Sicht - doch etwas "spartanische" Ausstattung des an sich schönen Modells, kann man mittlerweile durch einen Decodertausch erheblich verbessern. Eine Motorumrüstung ist nicht notwendig, da diese bereits durch den werksseitig eingebauten Hochleistungsantrieb für den 6090-Motor vorhanden ist. Damit können dann aber neue Zusatzfunktionen wie:
- [F1] schaltbarer Rauchsatzkontakt
- [F2] Fahrwerksbeleuchtung
- [F3] Führerstandsbeleuchtung
- [F4] Rangiergang
eingebaut und genutzt werden. Die Lok erhält somit eine passende Aufwertung. Welcher Decoder eingebaut werden soll, hängt vom Umbauer und seinen Vorstellungen ab - bei ganz modernen programierbaren Decodern (DCC/mfx) sind auch noch zusätzlich Geräusche möglich. Die Beschreibung hier basiert auf einem C90x-Decoder aus früheren Tagen, lässt sich aber auch stattdessen mit modernen Decodern durchführen. Passende Umbausätze dazu gibt es mittlerweile in großer Auswahl bei Märklin, aber auch bei anderen Herstellern, wie z.B. ESU.
Der Umbau wird anhand der Verwendung des Decoder 602758 aus der V160 in der dig. Startpackung 29845 durchgeführt, weil dieser bereits standardmäßig eine Bestückung für 3 Funktionen enthält. Bei Verwendung des 60902 muss durch Modifikation die 3.te Funktion erst nachgerüstet werden. Das wird hier nicht dokumentiert, kann aber auf den Seiten von Jürgen Schad nachgelesen werden.
Der Einbau der Fahrwerksbeleuchtung ist etwas schwierig, da für das vordere Auflager der Platine zunächst durch Wegschleifen/Fräsen von 2 Metallstegen im Bereich der Rauchsatz/Lichthalterung, Platz geschaffen werden muss. Diese Arbeiten lassen sich allerdings mit einem "DREMEL-MULTI" problemlos durchführen. Man muss nur den Mut aufbringen, die nicht ganz billige Lok entsprechend mechanisch zu verändern. Die Änderung ist aber bei Montage des Gehäuses von außen später nicht sichtbar!
Was benötigt wird
Benötigte Bauteile:
1 * Rauchsatz | 7226 | ||
1 * Decoder | 60902 oder besser 602758 aus BR V160 (dig Premium Start von 1999/2000) | ||
1 Fahrwerksbeleuchtung | 602801 | ||
1 Distanzbolzen | 207044 | ||
1 Befestigungsschraube (Zylinderschraube) | 750190 | ||
1 Unterlegscheibe (Isolierscheibe) | 721100 | ||
1 Führerstandsbeleuchtung | 519007 | ||
oder 1 Vorwiderstand für SMD-LED | ca. 1 kOhm / (0,25 W) | ||
1 SMD-Led gelb | |||
oder eine Mikroglühlampe + Vorwiderstand | 6-12 V | ||
verschiedene dünne Litzen, ca. 18 cm lang | Farben: ge, gn, bl, br, rt, gr, sw | z.B. Brawa | |
SMD-Lötzinn | Conrad-Elektronik | ||
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Der Umbau
Zunächst wird die Lok gemäß der Angaben im Beiheftchen demontiert. D.h. der Lok- und der Tenderaufbau müssen abgenommen werden.
Decoderumbau
Für den Decoder kann man einen 60902 Umbausatz verwenden. Hier muss aber noch die F3-Funktion, die standardmäßig nicht vorhanden ist, nachgerüstet werden. Wie das geht, hat Jürgen Schad auf seiner Homepage detailliert beschrieben und ausführlich bebildert.
Decoder- Montage
Man kann aber auch den Decoder einer Lok aus einer dig. Startpackung verwenden. Diese haben i.d.R. bereits die F3-Funktion beschaltet, wenn auch nicht immer bestückt.
Anschließend kann der neue Decoder im Tender montiert werden.
Einbau einer Fahrwerkbeleuchtung
Hierzu verwenden wir bei der Lokomotive eine von Märklin an gebotene Platine n in verschieden Fahrzeugen bereits werkseitig verbaut ist. Zur Montage wird noch eine Distanzhülse und eine passende Schraube nebst Iso-Scheibe benötigt.
Montage
Für die Auflage der Fahrwerksbeleuchtungsplatine müssen zwei Stege im Bereich der 2. Luftkesselattrappe soweit abgefräst / geschliffen / gefeilt werden, dass die Platine später genau waagerecht in der Einbauposition montiert werden kann. Dazu zunächst mit einer dünnen (< 1 mm) Trennscheibe rechts und links einen Trennschlitz schneiden.Die nebenstehende Abb. zeigt das ausgearbeitete Platinenauflager.
Danach mit einer breiteren (< 5 mm) Schleifscheibe die übrig stehenden Teile innen plan um ca. 3-4 mm abschleifen. Die seitlichen Grate dann mit einer kleinen Feile entfernen. Die Wegnahme des Materials darf nur soweit erfolgen, dass die Leuchtdioden auf der Trägerplatte später nicht an den vorderen Treibrädern schleifen. Bitte immer wieder überprüfen. ggf. später eine dünne Unterlage aus Papier oder Karton zum Ausgleich verwenden. Anschließend die blanken Schleifstellen mit etwas roter Farbe abdecken.
Für die Befestigung der Platine muss die Gestängehalteschraube gelöst werden und durch den Gewindebolzen ersetzt werden. Die Platine wird dann über Ihr Montageloch mittels der Schraube und der Isolierscheibe auf dem Bolzen montiert Dabei erzeugt der Bolzen eine Gehäuse-Masseverbindung zur Platine über den entsprechenden unteren Ring auf der Platine.
Nebenstehende Abbildung zeigt die Fahrwerksbeleuchtungsplatine [602801]bei Einpassungsarbeiten in umgekehrten Montagezustand.
HIn der rechten Abbildung ist die Fahrwerksbeleuchtung, die Schraube und die Iso-Scheibe bereits montiert.
Verkabelung
Dann kann die Verdrahtung der vorderen Stirnlampen, des Raucheinsatzes und der Fahrwerksbeleuchtung durchgeführt werden. Dazu wird an den beiden Lötstiften der vorderen Lampe das graue und ein orangenes Kabel für die Beleuchtung angelötet. An der Rauchsatzfeder wird ein rotes (ich hatte kein anderes) oder besser - wenn vorhanden -ein braun/rotes nach Standard- Decoderfarben [F1] angelötet.
Die Fahrwerksbeleuchtung wird ebenfalls mit einem Kabel verlötet. (bei mir schwarz, Standard: braun/grün [F2])
Mit dem Distanzbolzen für die Fahrwerksbeleuchtung wird die Abdeckung und die Heusingersteuerung wieder befestigt.
Die Kabel werden am Motorschild mit den Kondensatoren fixiert und durch einen kleinen (ca. 3-4 cm langen) schwarzen Iso-Schlauch in den Tender geführt und dort an dem Decoder angelötet.
Führerstandsbeleuchtung
Für die Führerstandsbeleuchtung habe ich eine kleine gelbe SMD-Leuchtdiode auf eine kleine Lochrasterplatte (15 * 6) mm aufgelötet und mit 2 Anschlussdrähten versehen.
Diese wird mit doppelseitigen Klebepad's im Gehäuse befestigt.
Die Kabel werden so verlegt, dass sie nicht von außen sichtbar sind. Sie werden eben-
falls durch den in den Tender führenden ISO-Schlauch geführt und mit der [F3-Funktion] des Decoders verbunden. Ferner wird noch ein Widerstand 2,2, - 4,7 kOhm vom orangenem Anschluss mit den noch freien 2 Kabel verlötet.
Beim Zusammenbau des Gehäuses bitte darauf achten, dass keine Kabel gequetscht werden. Kesselschraube von unten wieder gut anziehen und das Tendergehäuse wieder aufclipsen.
Dann die zuvor eingestellte Digitaladresse an der 6021 einstellen, und mit F0 / F1/F2/F3/F4 die neuen Funktionen testen.
Fazit
Durch diese kleinen Änderungen lässt sich das Modell in einen besseren funktionalen Zustand versetzen, was dem Spielspaß sicher zu Gute gommt.
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- Zuletzt aktualisiert: Freitag, 15. März 2019 08:15