43279 - Eilzugwagen mit stromf. Kupplung
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Der im Wagenset [43279] vorhandene Eilzugwagen ist nicht in die durchgehende Beleuchtung der anderen 3 Wagen eingebunden. Stattdessen ist er mit einer eigenen Stromabnahme (Schleifer) ausgerüstet. Vermtlich wurde das so gelöst, weil es bei Märklin bis heute keine Möglichkeit gibt, die Eilzugwagen mit stromf. Kupplungen auszurüsten. Das ist sehr schade, Zeit genug hatte man ja.
Analyse
Die Wagen basieren auf Modellen die bereits ziemlich lange angeboten werden. DIe Lösung - wie im Wagenset - funktioniert zwar, ist aber aus meiner Sicht die minimalste Variante, die ich mir vorstellen kann. Eine durchgehende Zugbeleuchtung, die gemeinsam angesteuert werden kann, hätte einen deutlichen Mehrwert. In einem Zugverband ist ja eigentlich jeder zusätzliche Schleifer ein Risiko, da er das Verhalten der gesamten Einheit im Fahrbetrieb beeinträchtigen kann - Stchwort: Entgleisung!
Außerdem kommen ggf. noch Schleifgeräusche zusätzlich auf, was auch nicht gerade vorteilhaft ist.
Lösung
Zur Lösung des Problems gibt es mehrere Alternativen, im Folgenden sind diese näher beschrieben.
Variante 1
Hier bieten sich zwei Möglichkeiten an. Diese basieren darauf, die bereits vorhanden Kupplungsdeichseln weiter zu nutzen. Es werden lediglich zwei 1-pol. stromf. Kupplungen - wie die, die in den Packungen [73020] / [73021] enthalten sind - zusätzlich benötigt.
Möglichkeit 1
Bei dieser Lösung werden die el. Kupplungen eingesteckt und am Ende mit einem Kabel verlötet, dass durch den Wagen gelegt wird und beide Kupplungen somit verbindet. Die Lichtleiste wird an einer Stelle mit diesem Kabel verbunden. Der andere Pol bleibt an der Masse-Feder, wie er bei der werksseitigen, originalen Verkabelung bereits vorhanden ist.
Nachteil: Die eingebauten Kupplungen ist nicht mehr tauschbar.
Möglichkeit 2
Will man die Tauschbarkeit der Kupplungen erhalten, ist die Möglichkeit 1 nicht zielführend. Da ist die Möglichkeit 2 besser. Es wird lediglich in die Schächte ein kleiner Metallstreifen (Bronze-/Neusilberblech, 0,1mm) eingelegt. Die beiden Enden des Bleches werden dann auch wieder mit einem durchgehenden Kabel verbunden. Der Rest ist wie bei Möglichkeit 1.
Vorteil: Die eingebauten Kupplungen bleiben tauschbar.
Nachteil: Die Herstellung des Blechstreifens ist etwas fummelig, aber machbar.
Variante 2
Diese Möglichkeit basiert auf einer Idee, die in diesem Beitrag bereits vor längerer Zeit mal dokumentiert habe.
Vorteil: Die eingebauten Kupplungen bleiben tauschbar.
Nachteil: Der Umbau ist aufwendig und benötigt viel zusätzliches Material
Der Umbau
Ich habe mich in diesem Wagen für die Variante 1 mit der Möglichkeit 2 entschiden. Sie ist sehr effizient, weil alle vorhanden Komponenten weiterverwendet werden können.
Benötigte Materialien und Werkzeuge
hier fehlt noch was
- Materialien
- Feinblech 0,1mm (Bronze/Neusilber/Kupfer),
- 1-pol. stromführende Kupplung [E115737] - baugl. denen in [73020] / [73021] oder gleich das Zweierpack als Ersatzteil [E290764]
- Schrumpfschlauch d=1- <2mm (Farbe egal, optimal Schwarz)
- Werkzeuge
- kleine Schere,
- kleiner Seitenschneider
- kleiner Schraubendreher mit flacher Klinge
- Lötkolben,
- Lötzinn,
- Kabellitze (nicht zu dick), d= 0,125 mm reicht.
Voraussetzungen schaffen oder "Alles muss weg"😏
Aber bevor es los geht, muss zuerst einmal das Wagengehäuse abgenommen werden.
Faltenbälge abnehmen
Zuerst müssen die Faltenbälge auf den Stirnseiten entfernt werden. Diese werden jeweils rechts und links etwas angefasst und leicht abgezogen. Sind beide Seiten lose, kann der Faltenbalg herausgenommen werden.
Gehäuse abnehmen
Nun wird der Wagen auf die Rückseite gedreht. Der Wagenboden wird an dem Puffern leicht abgedrückt. Der sich bildende Spalt wird nun mit dem Fingernagel auf der ganzen Wagenseite aufgezogen. Gleiches macht man auch auf der anderen Wagenseite. Ist das Gehäuse beidseitig lose, kann es vorsichtig abgehoben werden.
Manchmal verhakt die Inneneinrichtung dabei etwas. Diese kann aber meistens vorsichtig gelockert werden.
Danach kann das Gehäuse abgehoben werden.
Beschwerungsblech ausbauen
Nun muss noch der im Wagenboden eingelegte Blechstreifen gelöst werden. Dieses ist an vier Stellen über Rasten fixiert.
In der Nähe der Rastnasen kann man mit einem kleinen Schraubendreher das Blech leicht abdrücken und dabei anwinkeln. Dabei löst sich die Verbindung spür-/hörbar und es kann herausgenommen werden.
Kontaktblech
Aus Bronze-/Neusilber-/Kupferblech (0,1mm Dicke) bauen wir uns zwei kleine Kontaktbleche, die in etwa so wie im Bild aussehen. Die Maße sind wie folgt:
Anfertigen
An das kurze Ende löten wir unseren Anschlussdraht vorsichtig an und längen dieses Kabel dann auf die später benötigte Länge von ca. 5-6 cm ab. Anschließend schieben wir auf die Leitung einen kleinen Schrumpfschlauchabschnitt (l=ca. 8mm) auf. Dieser dient später der Isolierung an der Anlötstelle des Drahtes.
Zum Schluss wird die Vorderseite des Bleches noch etwas umgebogen, damit es sich beim späteren Einschieben der Kupplung nicht nach hinten wegdrücken kann.
Montage der Kupplungseinheit
Das Blech wird nun so in den Kupplungsschacht geführt, dass es nach vorne zeigt und oben anliegt. Dabei zeigt die vordere Nase nach oben. Nun wird die Kupplung lagerichtig (Stromführungsfeder oben) unter das Blech geschoben und im Schacht durch weiteres Hineinschieben fixiert
Diese Einheit bauen wir nun in den Wagenboden ein. Damit wir später eine saubere Führung des Anschlussdrahtes bekommen, führen wir das freie Ende in der Öffnung nach oben, an der sich das kleine Häckchen für die Rückholfeder befindet.
Ja, es ist eng, aber es geht und am Besten wird die Rückholfeder zuvor an der Kupplungseinheit schon mal eingehängt.
Nun kann das Ganze eingesetzt werden. Am besten führt man die Einheit von unten durch die Öffnung der Kullisse am Wagenboden ein. Ggf. müssen die beiden Flügel etwas zusammengedrückt werden. jetzt noch alles ausrichten und die Rückholfeder am Wagenboden wieder einhängen Achtung: ...fummelig
Genauso machen wir das dann auch auf der anderen Seite. Mit Hilfe des Beschwerungsbleches wird das jetzt alles im Wagenboden fixiert.
Verkabeln
Das ist sehr einfach, denn wir machen uns das Beschwerungsblech zu Nutze. An den hinteren/vorderen Seiten gibt es dabei je zwei kleine Stellen, die beim Aufsetzten der Inneneinrichtung frei bleiben. An diesen Stellen säubern wir mit einem Cuttermesser etwas das Blech. Nun erwärmen wir es mit der Lötkolbenspitze und bringen etwas Lötzinn auf. An den Zinnpfropfen kontaktieren wir später die Anschlusskabel der Kupplungseinheiten und zusätzlich wird das Kabel der Innenbeleuchtung auf einer Seite ebenfalls angelötet.
Somit nutzen wir die Stromleitungseigenschaften des Eisenblechs, das sich erfreulicherweise auch noch Löten läßt und ersparen es uns und ein Kabel durch den Wagenboden zulegen.
Kabel anschließen
Bevor wir das Blech in den Wagenboden einrasten, sollten wir noch die Kabel anschließen/-löten.
Kupplungskabel
Dazu längen wir die Kupplungskabel auf ca 6cm ab und löten diese an den Ecken des Blechs an. Ebenso verfahren wir mt dem Kabel der Innenbeleuchtung.
Damit die Kupplungsdeichsel frei ausschwenken kann, richten wir das Kupplungskabel noch so, dass es sich später frei im Kupplungsbereich unter der Inneneinrichtung bewegen kann und nirgendwo scheuert.
Innenbeleuchtung
Um die Innenbeleuchtung nun wieder anzuschliessen, löten wir das Anschlusskabel (sw im Bild) an der entsprechenden Seite ebenfalls an das Blech an. Dann konnen wir die Inneneinrichtung mit der Beleuchtung einsetzten. Dort führen wir das Kabel dann ein und verstecken es so, dass es später von Außen nicht durch die Fenster erkennbar ist. Das machen wir auch mit dem Kabel, dass von der Massefeder im Drehgestell kommt.
Zusammenbau
Jetzt kann der Wagen wieder zusammengebaut werden. Dazu zunächst das Kabel der Innenbeleuchtung im Bereich der Toilette nach oben führen, damit es von Außen unsichtbar bleibt.
Nun kann das Gehäuse wieder vorsichtig komplett aufgesetzt werden. Die Schnapper unten mittig an der Wagenseite müssen spür- und hörbar einrasten. Dann noch die Faltenbälge wieder aufstecken und -> fertig.
Weitere Möglichkeiten
Wer noch etwas in Sachen flackerfreie Beleuchtung machen möchte, findet im passenden Beitrag dieserr Kategorie passende Hinweise.
Fazit
Mit relativ wenig Aufwand haben wir nun auch diesen Wagen so umgebaut, dass er ohne eigenen Schleifer auskommt und trotzdem beleuchtet im Zugverband eingesetzt werden kann. Gleichzeitig haben wir auch die Fahreigenschaften durch den Wegfall des zweiten Shleifers verbessert, was dem Fahrspass deutlich entgegen kommt.
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- Zuletzt aktualisiert: Samstag, 26. Juni 2021 01:46