BR 294 | [22294] - Decoder-Tuning
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Die Lokomotive wird werksseitig mit einem Decoder, der eine 21-pol. mtc-Schnittstelle besitzt, ausgeliefert. Er ist allerdings Trix-typisch nur mit dem DCC-Protokoll ausgestattet. Außerdem sind die Einstellungen für den Zuordnung der Funktionsausgänge (Mapping) etwas unvorteilhaft und verbesserungswürdig.
Überblick
Für Besitzer einer Mulitprotokoll-Zentrale ist das aber kein wirkliches Problem, da ja die einzelnen Protokolle gezielt bestimmten Lokomotiven zugeordnet werden können. Somit ist es durchaus möglich, diese Lokomotive auch auf Anlagen mit Mittelleiter-Betrieb - ja sogar parallel mit dem mfx-System - einzusetzen.
Zusätzlich ist der Mittelleiter-Umbau wirklich kinderleicht und mit wenigen Handgriffen erledigt - lesen sie dazu den eigenen Beitrag, der die wesentlichen Schritte aufzeigt.
Erkenntnisse
Bei der Analyse des Schaltplans wurde klar, dass die Funktionsausgänge für die TELEX-Kupplung zwar über die klassische PINs der 21-pol. mtc-Schnittstelle laufen, aber mit einer eigenen µP-Logik weiter aufbereitet werden. Damit wird wohl eine zeitl. Überlast-Begrenzung durchgeführt, die die empfindlichen und teuren Kupplungen vor Überhitzung schützen.
Das Platinen-Layout zeigt, dass der SSt-Pin für AUX1 auf einem eigenen PAD endet. Dieser Ausgang wird aber in der Standard-Konfiguration von Trix nicht aktiv - also müssen mal ein paar Untersuchungen her, um mehr Licht in das Dunkel des Decoders zu bringen. Und was soll ich sagen - er birgt eine Menge von Seltsamkeiten.
Das fängt schon damit an, dass ein Auslesen mit der ECOS-2 oder dem Lokprogrammer von ESU kläglich scheitern. Beide Geräte sind nicht in der Lage, den Decoder überhaupt zu erkennen. In beiden Fällen scheint es so, als ob die Überstromabsicherung anspricht und der Lesevorgang schlagartig unterbrochen wird - eine entsprechende Meldung an ESU ist bereits unterwegs
Also habe ich mich mit der Märklin MS2 daran gemacht, die DCC-CVs des Decoders auszulesen, was naturgemäß eine heiden Arbeit ist. Doch bevor es los ging, habe ich mich daran erinnert, dass man bei Trix in früherer Zeit bereits Decoder der Firma "Doehler & Haass / München" eingesetzt hat.
Weil Trix selbst nur sehr wenig Informationen über die Decoder CVs in seiner Betriebsanleitung aufführt habe ich mal auf dieser Webseite geschaut, und bin dann auch nach einigem Suchen bzgl. einer geeigneten Dokumentation schnell fündig geworden.
Dort fand ich den sehr ähnlich aussehenden Decoder DHP260 nebst der zugehörigen - Doku. In dieser kann man diverse Dinge über die DCC-CVs - speziell auch das Funktion-Mapping nachlesen.
Decoder Programmieren
Nach der D&H - Doku kann der Decoder erheblich mehr, als man es bei Trix genutzt hat.
So besitzt der Decoder wohl noch folgende Zusatz-Features:
- Rangiergang (1/2 Vmax)
- Rangierlicht (Doppel-A)
- Stirnlicht-Abschaltung
Besonders die erstgenannten Funktionen sind für die hier vorhandene Lok sicher interessant.
Function-Mapping Parameter
Da zunächst einmal diese Werte geändert werden müssen, konzentrieren wir uns eimal besonders auf deren Werte. Andere CVs können gemäß der von D&H - Doku geändert werden.
Auslesen
Zuvor ist der Decoder zu resetten. Dazu bitte in CV 8 den Wert 8 schreiben. Dann kann der Decoder CV-weise ausgelesen werden. Das ist zwar etwas mühsam, geht aber leider nicht anders.
CV-Text | CV-Nr | Wert | Beschreibung (siehe Werte-Tabelle) |
F0v | 33 | 1 | Stirnlicht vorne |
F0r | 34 | 2 | Stirnlicht hinten |
F1 | 35 | 8- AUX2 | etx. Funktionsausgang 2 (verstärkt) |
F2 | 36 | 16- AUX3 | etx. Funktionsausgang 3 (verstärkt) |
F3 | 37 | 0 | nicht aktiv |
F4 | 38 | 0 | nicht aktiv |
F5 - F12 | 39-46 | 0 | nicht aktiv |
Hilfstabelle: CV-Werte
Beschreibung | Rangiergang [RG] | Abblendlicht [ABL] | Aux4 | Aux3 | Aux2 | Aux1 | F0r | F0v |
Wert | 128 | 64 | 32 | 16 | 8 | 4 | 2 | 1 |
Neusetzen
Nun schreiben wir die Werte aus folgender Tabelle wieder in die CVs hinnein. Damit ändern wird jetzt die Zuordnung der AUX-Ausgänge zu den Funktionstasten geändert und ebenso den Rangiergang aktiviert.
CV-Text | CV-Nr | Wert | Beschreibung (siehe Werte-Tabelle) |
F0v | 33 | 1 | Stirnlicht vorne |
F0r | 34 | 2 | Stirnlicht hinten |
F1 | 35 | 4 - AUX1 | etx. Funktionsausgang 1 (verstärkt) |
F2 | 36 | 8 - AUX2 | etx. Funktionsausgang 2 (verstärkt) |
F3 | 37 | 16- AUX3 | etx. Funktionsausgang 3 (verstärkt) |
F4 | 38 | 32- AUX4 | etx. Funktionsausgang 4 (unverstärkt am mtc-Pin) |
F5 | 39 | 128 / (+ 1 + 2) = 131 | Rangiergang / (mit Rangierlicht /Doppel-A) |
Jetzt kann man:
- mit F1 eine eigene Funktion - z. B. die Fernsteuerbeleuchtung - schalten -> eigener Umbau.
- mit F2 und F3 die Telex-Kupplungen steuern
- mit F4 nach Verstärkung z.B. die LED einer Führerstandsbeleuchtung" ansteuen.
Weitere Möglichkeiten
Wer einen anderen Decoder bzw. ein Sound-Modul einbauen möchte ist gut beraten, wenn er einen ESU-Loksound oder einen mSD-Decoder von Märklin einsetzt.
Die Programmierung dieser Decoder entnehmen sie bitte dann der Decoder-Dokumentation bzw. den Web-Seiten der Hersteller.
Es treten jedoch ggf. beim Einbau Schwierigkeiten auf, weil auf der Trägerplatine ein Kondensator (gelber Klotz) so unvorteilhaft gesetzt wurde, das ein Stecken der Sound-Decoder damit zuverlässig verhindert wird - eigentlich komisch, weil die Vorrichtung zur Lautsprecher-Aufnahme ist ja bereits in der Lok vorhanden.
Der Kondensator kann natürlich von der Platine abgelötet und mit kleinen Drahtanschlüssen versehen und in der Lok an anderer Stelle untergebracht werden. Dabei ist jedoch die pol-richtige Anschaltung zu beachten.
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- Zuletzt aktualisiert: Dienstag, 09. April 2019 01:51