BR 38/P8 - 22101 Umbau der Trix-Lokomotive auf das Märklin-System
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Hintergrund
{reg H}JCE Maerklin Trix Märklin märklin{/reg}Der Umbau einer Trix-Lok auf das Märklin-System ist nicht so schwer wie es vielleicht gedacht wird. Er beschränkt sich im Wesentlichen - neben dem Öffnen der Lok - darauf, den Einbau eines Märklin-Schleifers und das Umlöten der Anschlussdrähte.
Der Vorteil ist u.a. auch, das ja beide Lokomotiv-Varianten mittlerweile aus dem gleichen Hause stammen und somit viele gemeinsame Konstruktionsmerkmale aufweisen.
Was wird gemacht?
Hier soll das Trix-Modell der BR38 [Ruhrschnellverkehr] entsprechend auf Märklin-Gleisen eingesetzt werden.
Durch Verwendung eines ESU-Loksound (V3) Decoders soll die Lok neben einem zeitgemäßen geregelten Antrieb auch mit Geräuscheffekten ausgestattet werden. Zusätzlich soll die Lokomotive noch mit einem Sound-Decoder ausgerüstet werden.
Ich verwende hier einen alten LokSound V3. Es kann aber auch jeder andere heutige Decoder eingesetzt werden. Wer die in der Lokomotive vorhandene Schnittstellenplatine weiterverwenden will, muss einen Decoder mit 8-pol. Schnittstelle einbauen.
Als Ergebnis erhält man eine vollwertige Lokomotive, die auf Märklin-Gleisen läuft und sogar noch Geräusche machen kann..
Der Umbau
Materialbedarf
Es werden nur wenige zusätzliche Komponenten benötigt.
Produkte
1 x E225647 - Märklin-Schleifer
1 x Decoder - (Standard oder Sound-Decoder) mit 8-pol. Schnittstelle
Gehäuseabnahme
Kesselhehäuse
Das Gehäuse ist mit 3 Schrauben am Fahrwerksrahmen befestigt. Eine befindet sich vorne zwischen der vorderen Treibachse und dem Vorlaufdrehgestell und zwei kleinere zwischen der mittleren und hinteren Treibachse.
Zum Öffnen müssen diese gelöst werden. Danach kann man dann vorsichtig das gesamte Kesselteil nach oben abheben.
Da der Motor im Kessel untergebracht ist ist sieht man im hinteren Bereich den Schneckenantrieb, der die Kraftübertragung auf die Treibachsen ermöglicht.
Außerdem kann man vorne neben dem Anschluss für den Rauchsatz auch auch die beiden Kontakte zur Motorstromversorgung dort entdecken. Außerdem sind die üblichen Entstörmaßnahmen zu erkennen.
Dieses raumsparende Konstruktionsprinzip wurde von den Entwicklungs-Ingenieuren bei Märklin/Trix erstmalig mit der Neukonstruktion der BR 55 angewandt und hat sich seitdem vielfach bewährt.
Die Verwendung von Glühlampen als Beleuchtung ist zwar heute nicht mehr ganz zeitgeläß, aber war damals noch durchaus gängige Methode
Damit kommt ein sehr realistisches Spitzen-/Tenderlicht zustande. Das in neuerer Zeit häufig verwendete gelbe Licht - bedingt durch die ältere LED-Beleuchtungen - wird somit vermieden.
Tender
Dazu wird der Kohleneinsatz einfach ausgeklipst und nach oben abgezogen.
Danach wird der Blick frei auf die eingebaute Tenderplatine mit der NEM 562 Schnittstelle und den Lötanschlüssen für die diversen Kabel.
Zunächst wird der Blind-Stecker entfernt. Das runde, dicke Teil ist im Übrigen eine Entstördrossel und kein Widerstand.
Nach Lösen der Halteschraube kann die Platine herausgenommen werden und der Blick in den leeren Tender wird frei.Da ist also genügend Platz für die Unterbringung der notwendigen Komponenten wie:
- Lautsprecher
- Decoderplatine
Wir werden aber sehen, dass man das auch täuschen kann.
Elektrisches
Die Schnittstelle
Leider hat der Platinenentwickler an der Kennzeichnung der SSt-Pins gespart. Der zur richtigen Einsteckung wichtige Pin 1 befindet sich in der unteren Reihe links. Dann folgt - entgegen dem Uhrzeigersinn - die weitere fortlaufende Nummerierung der Pins.
Außerdem ist die Schnittstelle nach Aussage in der Betriebsanleitung für die Trix-eigenen SELCTrix-Decoder ausgelegt. Ob das der Grund ist, warum die F1-Funktion nicht über die Schnittstelle geschaltet wird?
Die verwendeten Kabelfarben sind nur bedingt mit dem üblichen Märklin-Schema kompatibel und müssen besonders beachtet werden.
Sie bedeuten von oben nach unten:
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Schleifer-/einbauDamit auf Mittelleiterschienen gefahren werden kann, muss ein Schleifer eingebaut werden. Dazu benötigt man den Märklin-Schleifer [225647].Dieser passt genau, da er bei der Märklin-Variante dieser Lok auch benutzt wird. Der Trix-Radschleifer wird ausgebaut und durch besagten Märklin-Schleifer ersetzt. Auf einen Tausch der Trix-bedingten Gleichstromachsen habe ich übrigens verzichtet, da ich nur auf C-Gleis bzw. neuerem K-Gleis fahre und dort keine Probleme zu befürchten sind. Auch ist die für den Wechselstrombetrieb notwendige Standard-Masseabnahme an den verbleibenden Lok-Treibachsen bzw. zusätzlich an einem der Drehgestelle des Tenders wohl ausreichend. |
Umverkabelung
Nun muss nur noch eine kleine Verdrahtungsanpassung für den Decoder vorgenommen werden, da ja nun einige Verbindungen geändert werden müssen.
- Zunächst wird das schwarze Kabel von PAD-4 abgelötet. Es wird mit einem Kabel verbunden, dessen anderes Ende unten an der SSt auf Pin-3 angelötet wurde. Somit ist der Rauchsatz später über F1 schaltbar. Isolation bitte nicht vergessen.
- Das rote Kabel von der Drossel wird nun auf PAD-4 gelötet. Die Drossel sollte dabei in der Leitung wieder eingelötet werden. Anschlüsse isolieren und alles unter der Platine verstauen.
- Das schwarze Kabel von der Drossel gehört dann zusätzlich unten auf das PAD-7, an dem bereits das braune Kabel angelötet ist.
Das war es dann schon, der Rest bleibt wie er ist.
Decoder
Hier kann nun mit jedem handelsüblichen Decoder - der eine 8-pol. Schnittstelle hat - weitergemacht werden. Ich habe einen älteren LokSound V3 eingesetzt, dessen Einbau und die zu beachtenden Besonderheiten hier nun weiter ausgeführt werden.
Einbau Lautsprecher
Der Einbau des Lautsprechers und des Decoders erfolgt am zweckmäßigsten so, wie hier abgebildet, weil sonst die Kabel später im Weg sind und beim Aufsetzten der Tenderabdeckung nicht genügend Platz vorhanden ist. Es geht eh schon ziemlich eng zu. Der Lautsprecher ist in einer kleinen Kunststoffbox (Resonator) eingesetzt. Die Einheit befestigt man zweckmäßiger Weise mit etwas doppelseitigen Klebeband auf der Tenderboden.
Einbau Decoder
Bei dem Decoder selbst, handelt es sich um einen ESU-Loksound (V3). Dieser ist sowohl Decoder als auch Soundmodul. Er ist multiprotokollfähig (DCC/Motorola-II) und somit universell einsetzbar.
Er ist nur über entsprechende Programmierung in seinem Verhalten zu verändern bzw. anzupassen.
Es gibt dazu eine ganze Reihe von sogn. Konfigurations-Variablen (CVs). Die Programmierung kann mit der Märklin-Controll-Unit (6021) oder auch (komfortabler) mit der Intellibox durchgeführt werden.
Wer zum Aufspielen anderer Sound einen ESU-Lokprogrammer besitzt, kann die CVs auch über eine komfortable Windows-Oberfläche verändern.
Besonderheiten des Decoders
Das Soundmodul besitzt bis zu 8 verschiedene Geräusche. Damit die auch mit Märklin-Steuergeräten einzeln abgerufen werden können, wird die jeweilige Nachbaradresse x+1 für die Funktionen F5-F8 benutzt.
D.H., z.B. bei der Basis-Adresse 38 werden dann die Funktionen F1-F4 normal der Adresse 38 zugeordnet, während die Funktionen F5-F8 über die Adresse 39 (F1-F4) abgerufen werden können.
Eine genaue Zuordnung der Geräusche und Funktionen kann im Übrigen über das sogn. Funktion-Mapping mittels entsprechender CVs vorgenommen werden.
Siehe dazu die Beschreibung der Programmierung in der Bedienungsanleitung zum Decoder oder hier auf der ESU-Homepage.
So das war's.
Die BR 38 kann nun über die Gleise geschickt werden. Man lehne sich bitte zurück und lasse mal den Sound auf sich einwirken. Es ist schon erstaunlich, was man da alles so hören kann.
Fazit:
Durch den Umbau ist mein Märklin-Fuhrpark jetzt auch um dieses schöne Modell erweitert worden. Zusammen mit der vom Märklin aufgelegten BR78 (Ruhrschnellverkehr) gibt es nun ein perfektes Duo für den Einsatz auf der heimischen Anlage.
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- Zuletzt aktualisiert: Samstag, 21. März 2020 12:03