36638 / 22651 | BR147.5 [TRAXX3] - Lok bekommt eine Führerstandbeleuchtung
- Details
- Zugriffe: 3164
|
Die Lokomotive wird von Märklin/Trix als Zuglok für den IC2 angepriesen. Soweit so gut, wenn man aber die Funktionen des IC2-Wagensets mit denen der Lokomotive vergleicht, fallen einige Ungereimtheiten auf. So besitzt das Wagenset eine Führerstandsbeleuchtung, Fernlicht und eine beleuchteten Zugzielanzeige. Bei der Lokomotive fehlen die Führerstandsbeleuchtung, das Fernlicht und die Zugzielanzeige(ZZA).
Für die ZZA gibt es leider keine nachträgliche Einbaulösung. Da hat man zwar werkseitig am Decoderträger (DT) etwas vorgesehen, aber die notwendige Ausfräsung für die Anzeige wurde nicht in das Gehäuse eingearbeitet. Für das Fernlicht habe ich bereits eine Lösung aufgezeigt. Für die Führerstandsbeleuchtung soll hier nun eine Lösung dargestellt werden.
Analyse
Wenn man den Decoderträger untersucht, fallen im vorderen, oberen Bereich einige Lötpads auf, die nicht bestückt sind. DIe unbestückten PADs scheinen für eine Zugzielbeleuchtung gedacht zu sein. Da die Platine auch in anderen Modellen - z.B. BR193 -Basis Vectron - verwendet wird, kann es da etwas anders aussehen. Bei diesem Modell der TRAXX3-Loks, wird da aber nichts adäquates realisiert. Was liegt da dann näher, die Lötpads auf dem Decoderträger dann für die Führerstandsbeleuchtung zu nutzen.
Führerstand
Nach dem Ausbau der Führerstandseinrichtung zeigt sich die Möglichkeit, eine flachbauende Führerstands-Beleuchtungsplatine einbauen zu können. Diese kann so dicht unter die Führerstandsdecke gesetzt werden, dass sie von außen nicht sichtbar wird - beste Vorausetzungen also.
Decoderträger
Auch auf dem Decoderträger befinden sich erfreulicherweise auch die notwendigen Anschluss-/Bestückungs-PADs (streichen sie mal mit der Maus über das Bild😉). Es müssen hier nur die fehlenden Bauteile aufgelötet und die Beleuchtungsplatinen angeschlossen werden.
Erfreulicherweise sind die PADs oben auf der Platinenoberseite, so dass sich ein Ausbau des Decoderträgers erübrigt.
Decoder
Dieser ist vom Typ mSD3 und bietet genügend freie Möglichkeiten - ohne Verlust von vorhandenen Funktionen/Sounds - das Funktionmapping entsprechend anzupassen.
Materialbedarf / Werkzeuge
Für den Umbau werden neben den notwendigen Bauteilen auch einige Werkzeuge benötigt, die in einer kleinen Bastelecke unbedingt zur Verfügung stehen sollten. Die Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit.
Der Umbau
Der Umbau ermöglicht die beidseitige Nachrüstung der werkseitig fehlenden Führerstandsbeleuchtung in der Lok. Die Lokomotive wird somit gleichwertig zum IC2-Wagenset ausgestattet, dass diese Beleuchtung im Steuerwagen bereits werkseitig besitzt.
Anforderungen
Der Umbau bedingt verschiedene Änderungen und Ergänzungen am Modell. So muss z.B. der Decoderträger (DT) durch nachrägliches Auflöten von Mauteilen angepasst werden. Für die Beleuchtung im Führerstand muss eine kleine Platine oder eine Eigenlösung verbaut werden. Zusätzlich werden noch zusätzliche Verkabelungen und Verbindungsstecker /-Buchsen benötigt.
Decoderträger anpassen
Hier müssen Bauteile (FET-Transistoren) nachgerüstet werden. Ausserdem müssen die Anschlussmöglichleiten idendentifiziert werden, an denen die Anschlussleitungen der Beleuchtungsplatine verkabelt werden.
Transistoren auflöten
Auf die freien PADs für T2/T3 (mittig in den Bildern) müssen zwei Transistoren des Typs BSS123 aufgebracht werden. Da es sich um SMD-Bauteile handelt,
geht es dabei naturgemäß recht klein zu. Dazu zunächst ein PAD mit etwas Lötzinn benetzt. Anschließend wird das Lötzinn erwärmt und das Bauteil mit einer Pinzette langerichtig in das flüsse Zinn gesetzt.
Der Lötkolben wird schnell entfernt und das Bauteil über die Pinzette solange fixiert, bis das Zinn erstarrt ist. Das dauert meist nur wenige Sekunden. Danach können die weiteren Pins verlötet und damit das gesamte Bauteil fixiert werden.
Anschlüsse identifizieren
Da werkseitig die Transistoren wohl für eine Anzeige des Zugziels vorgesehen sind, das aber nicht realisiert ist, kann der Anschluss der Beleuchtung an freien PADs.
vorgenommen werden, die nicht bestückt sind. Für die Beleuchtungsplatine müssen an jeder Seite PADs für U+ (orangene Umrahmung) und für den Source-Anschluss des FETs (gelbe Umrahmung / gestrichelt alternativ) gesucht werden.
Die F0-Verkopplung ist bereits werkseitig durch die Transistoren T2/T3 vorhanden. Somit wird sichergestellt, dass die Beleuchtung des Führerstandes immer nur an der in Fahrtrichtung vorderen Seite aktiviert werden kann.
Führerstand anpassen
Um die Führerstandsbeleuchtung zu fixieren, muss zuvor die komplette Inneneinrichtung ausgebaut werden.
Führerstandseinrichtung ausbauen
Dazu werden die beiden kleinen Halteschrauben mit einem Kreuzschlitzschraubendreher gelöst.
Führerstandplatine einbauen und verkabeln
Vor dem Einbau der Platine werden die Anschlussdrähte, an deren anderem Ende ein 2-pol. Stecker angelötet ist - angeltet. Dabei wird das orangene Kabel später an U+ und das schwarze Kabel später am Schalttransistor angeschlossen. Zuletzt wird die Platine mit etwas Kleber direkt in den Dachbereich des Führerstandes eingeklebt.
Führerstandseinrichtung einbauen
Nach Trocknung der Klebung, kann dann die Führerstandseinrichtung wieder eingebaut werden. Die Kabel der Platine werden so geformt, dass nichts gequetscht wird.
Verdrahtung
Für den Betrieb der Führerstandsbeleuchtungen müssen diese nun noch mit dem Decoderträger verbunden werden. Dazu havbe ich mich zu einer Steckverbindung entschlossen, da dieseauch später eine Trennung des Obergehäuses vom Decoderträger ermöglicht.
Die Verbindung besteht aus einer 4-pol. Buchsenleiste die mit dem Deooderträger verbunden wird und 2-pol. Steckern (an jeder Beleuchtung) die in die Buchsenleiste eingesteckt werden.
Steckbuchse
Die 4-pol. Steckbuchsenleiste wird aus einem passenden Abschnitt einer mehrpoligen Buchsenleiste (RM 2,54mm) gefertigt.
Steckbuchse beschalten
Die inneren zwei Buchsen werden mit orangener Decoderlitze versehen. Über sie wird die Spannung an die Führerstandsbeleuchtung herangeführt. Die jeweils äusseren Buchsen werden mit grauer/gelber Decoderlitze beschaltet. Die Litzen werden dann später mit den passenden Stellen auf dem Decoderträger verlötet.
Steckbuchse fixieren
Die Buschenleiste wird vor dem Einbau mit den Anschlussdrähten verlötet und die Anschlüsse werden mit Schrumpfschlauch isoliert und fixiert. Der Einbau erfolgt direkt an der großen Aussparung auf dem Decoderträger. Dort kann die Buchse mit etwas Kleber fixiert werden. Nun lassen wir den Kleber etwas erhärten (15Min.) und arbeiten dann weiter.
Steckbuchse verkabeln
Die orangenen Litzen können zusammengefasst werden und gemeinsam am Anschlusspunkt [xxxx] angelötet werden. Die gelbe Litze wird ebenfalls am vorgesehenen Punkt [xxxx] auf dem DT angelötet. Ebenso die graue Litze an [xxxx]. Dabei ist das graue Kabel an den Anschluss der Beleuchtung auf der Führerstandsseite 1 (Schleiferseite) und das gelbe Kabel dann für die Führerstandsseite 2 zu verbinden.
Stecker
Die Stecker sind bereits beim Einbau der Platinen gefertigt worden und können jetzt gesteckt werden. Dabei wird das orangene Kabel jeweils nach innen gesteckt und das jeweils schwarze Kabel zeigt an der Buchsenleiste nach außen.
Bitte biegen sie die Stecker im gesteckten Zustand soweit nach oben, dass diese auf keinen Fall die darunter laufende Motorschwungscheibe berührern.
Totalansicht
Hier nochmals eine totale Ansicht ohne die gesteckten Führerstandsbeleuchtungen.
Decoder anpassen
Damit jetzt auch wirklich alles geschaltet werden kann, muss noch im Decoder das Function-Mapping angepasst werden, wie benötigen ja schlielich eine Funktionstaste und ein Icon, über dass das Fernlicht gesteuert werden kann. Zusätzlich muss noch das Schaltverhalten des AUX-Ausgangs angepasst werden.
Aux-Ausgang und FET
Das Schaltverhalten des AUX Ausgangs muss angepasst werden. Standartmäßig schaltet der Ausgang wie ein verstärkter Ausgang - also im aktiven Zustand nach Masse (activ-low). Der FET benötigt aber eine pos. Spannung von +(2-4 V) am Gate, um durchzusteuern. Der Decoder-Ausgang muss dazu einen Logik-Pegel (+5V) im aktiven Zustand liefern.
Wer jetzt hier einen zusätzlichen Widerstand in der Gate-Leitung vermisst (bei bipolaren Transistoren ist das ja auch so) der sein nochmals daran erinnert, dass der Gate-Eingang des FETS extrem hochohmig (im MOhm-Bereich) ist. Damit fließt bis auf ganz wenige µA fast kein Strom. Hier ist also nur die anliegende Spannung die steuernde Größe. Das Prinzip wird oft auch als leistungslose Steuerung bezeichnet.
Das geht beim mSD3-Decoder per CV-Konfiguration zu machen. Dazu ist es notwendig, den Decoder der Lokomotive teils neu zu programmieren. Das geht am einfachsten mittels eines dafür geeigenten Gerätes, wie z.B. eine CS1(ECOS1),CS2 oder CS3. Auch eine MS2 ist möglcherweise dafür geeigntet Das kann ich aber nur vermuten, da ich eine solche nicht habe. Ich beschreibe es hier auf Basis einer CS2.
Voraussetzungen
- Die Lokomove steht auf dem Programmiergleis. ...von der Anlage getrennt
- CS2/CS3
- Die Lokomotive ist auf der CS2/CS3 angemeldet und aufgerufen.
- Über das Klicken auf das Werkzeug-Symbol wird die Programmierung aktiviert.
- MS 2
- Die Firmware (V3.55 oder höher) ist aufgespielt.
- Kenntniss dieses Märklin Dokumentes zur mLD3/ mSD3 Programmierung
- Die Lokomotive ist in der MS2 aufgerufen.
- Das mfx-Protokoll ist abgeschaltet, so dass sie nur unter DCC arbeitet.
-
DCC-Protokoll einstellen:
- MS2 auf STOP-Modus stellen!
- Shift + Weichentaste drücken (roter Schraubenschlüssel mit Weichensymbol)
- mit der dritten Taste rechts von oben gezählt im Menü runterscrollen
- Den Eintrag "Lok-Protokolle" auswählen
- Die Zeile "DCC" auswählen
Jetzt ist nur noch DCC-Protokoll aktiv. Nun kannst man die Lok als DCC-Lok anlegen und dann die CV-Werte ändern.
Die DCC-CV-Angaben sind später auch unter mfx-nutzbar.
-
- Unter diesem Link gibt es einige allgemeine Hinweise - vielen Dank Moritz
AUX-Ausgänge konfigurieren
mit CS-2/CS-3
Wir drücken in Normalansicht (1) der CS2 das Werkzeug-Icon. Jetzt zeigt die CS2 die Konfigurationsübersicht (2) der Lokomotive an. Dort drücken wir den CV-Icon. Jetzt wird die CV-Konfiguration der Lok ausgelesen. Das kann etwas dauern. Danach wechseln wir in den Block "Sonstiges" (3).
Dort (4) finden wir etwas weiter unten beim CV51 die Einstellmöglichkeiten für AUX3 und AUX4. Wir klicken auf AUX3-Logic (5) und aktivieren damit den Ausgang mit Logik-Pegel, d.h. er liefert im aktivierten Zustand eine Spannung von +5V. Im nicht aktiven Zustand liegt keine Spannung an, der Ausgang liegt auf 'Null-Potential' oder GND.
Die Zahlen in Klammern bezeichnen das zugehörige Bild. Je Spalte von oben nach unten und spaltenweise von links nach rechts. Um diese Anleitung nicht unnötigt aufzublähen, wurden nur die wichtigsten Masken abgebildet. Es können ggf. weitere Masken angezeigt werden.
mit MS-2
- DCC-Lok auswählen
- Shift + Loksymbol-Taste
- rechts runterscrollen und "CV programmieren" auswählen
- nun die CV51 auswählen, bestätigen, der aktuelle Wert wird gelesen, kann geändert und mit dem Häkchen bestätigen geschrieben werden.
Die CV51 wird bitweise programmiert. Dazu werden die Werte additiv programmiert. - Aus dem Märklin-Dokument entnimmt man den Wert 8 (für AUX3) und 16 (für AUX4). Programmiert wird dann (8+16) = 24.
Hinweise
Für AUX4 machen wir das genau so, dann haben wir den Ausgang bereits auch für eine Tuningmaßnahme vorbereitet.😉
Icon-Mapping
Hier möchte ich auf die Ausführungen im Artikel: ... mit Fernlicht verweisen. DIe dort gezeigten Screenshots sind denen, die hier stehen müssen sehr ähnlich, ausser dass hier das Icon für die Führerstandsbeleuchtung ausgewählt werden muss.
Funktion Mapping
Hier möchte ich auf die Ausführungen im Artikel: ... mit Fernlicht verweisen. DIe dort gezeigten Screenshots sind denen, die hier stehen müssen sehr ähnlich, ausser dass hier der Ausgang 4 ausgewählt werden muss.
Funktionsprüfung
Zum Schluss kann noch ein Funktionstest durchgeführt werden. Dabei sollte die Lokomotive nun beim Drücken der Funktionstaste für die Führerstandsbeleuchtung nun einen erhellten Führerstand zeigen.
Fazit
Mit Hilfe dieser nachgerüsteten Funktion erhält nun auch endlich die Lok die notwendige Funktion, um im Wendezugbetrieb zusammen mit dem IC2-Wagenverband vorbildhaft eingesetzt werden zu können.
Copyright © 2000-2021 [ Tabs/Sliders by Regular Labs[ex NoNumber] - Template by linelab.org - Menü-Systems by Joomla / SmartAddons - WebDesign by [ HGH ] Alle Rechte vorbehalten.Warenzeichen und Markennamen sind anerkanntes Eigentum der jeweiligen Inhaber. |
||
- Zuletzt aktualisiert: Montag, 15. Februar 2021 18:21