BR 103 Trix [22779] | Lokomotiv-Beleuchtung - ohne SUSI - konventionell steuern
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Durch diese Maßnahme sind nun die Signale für Licht vorwärts/rückwärts gezielt abgreifbar und damit weiter verwendbar. Wer die Führerstands- und Maschinenraumbeleuchtung auch ohne SUSI steuern will, muss aber mehr machen. Dabei ist es dann notwendig, einige Leiterbahnen zu unterbrechen oder Bauteile einseitig zu lösen und anzuheben.
Hintergrund
Alle Lichtsignale werden werksseitig bei der Lok über die SUSI-Schnittstelle gesteuert. Einige Besitzer der Lok berichten davon, dass es dabei zu unregelmäßigen Flackererscheinungen / Lichtunterbrechungen kommt, die wohl auf eine interenes Problem des SUSI-Konverters zurückzuführen sind.
Abhilfe
Wenn man die Lok von der SUSI-Steuerung befreit - siehe eigenen Beitrag - kann man auch alle Lichtsignale einzeln über ide vorhanden AUX1-4 Ausgänge an der mtc-Schnittstelle steuern.
Das ganze wird noch zusätzlich vereinfacht, weil die notwendigen Anschluß-PADs alle gut zugänglich sind.
Decoderfrage
Die Umsetzung erwartet vier (4 !) voll verstärkte Ausgänge [AUX1,-2,-3,4] um die Änderung durchführen zu können.
ESU-Decoder
Hier muss beachtet werden dass die AUX3/-4 Ausgänge der Schnittstelle n i c h t verstärkt sind. Es muss also zunächst eine Verstärkung erfolgen. Das kann man mit einer kleinen Platine 2 * LP07-mtc oder 1* LP07-mtc-dual erreichen. Das gilt sowohl für den ESU-Lokpiloten V2x + ff bzw. Lok-Sound V3.x + ff.
Sonderlösung für Loksound V4
Dort befindet sich eine Verstärkerstufe bereits auf dem Decoder, diese ist aber nur mit eigenen Anschlußleitungen zu verkabeln.
Märklin-Decoder [mSD/mLD] ... nicht mSD-Spezial !
Hier gibt es nichts zu beachten, da diese Decoder bereits an allen AUX-Ausgängen verstärkte Signale liefern.
Platine
Zur besseren Orientierung ist auf den folgenden Bildern mal dargestellt, an welchen Stellen wir die für uns wichtigen Anschlüsse (Licht- und AUX-Ausgänge) finden.
Oberseite
Unterseite
Die Lichtverkabelung
Stirnlicht
Die Stirnlichtanschlüsse (graues/gelbes Kabel) müssen an jeder Seite der Haupplatine abgelötet und neu verdrahtet werden. Das orange Kabel kann beidseitig bleiben.
Überlegungen
Bei der Verkabelung der Stirnbeleuchtungen hat man die Möglichkeit - je nach Anforderung - verschiedene Lichtwechsel-Varianten einzubauen.
Lichtwechsel - Standard
Lichtwechsel - Erweitert
Mögliche Beleuchtungen:
Lok mit angehängten Wagen
Lok mit angehängten Wagen |
-> | F0 schaltet das Spitzenlicht an Führerstand 1 ein.Das Licht an der Führerstand 2 (Wagenseite) ist dunkel. Am Zugende leuchtet das Schlusslicht [ein/zwei] Rot. |
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Lok ohne angehängte Wagen (Solofahrt) |
-> | F0[LV] schaltet das Spitzenlicht an Führerstand 1 ein. F1(v) zusätzlich, schaltet das Schlusslicht an Führerstand 2 ein. |
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<- | F0[LR] schaltet das Spitzenlicht Führerstand 2 ein. F2(r) zusätzlich, schaltet das Schlusslicht an Führerstand 1 ein. |
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Wendezugbetrieb | -> | Lok zieht ...... die Wagen F0[LV] ein | |
<- | Lok schiebt ... die Wagen F0[LR] aus, F2(r) Ein | ||
Rangierfahrt | <-> | Rangiergang [RG] Ein F0[LV+LR]... im Decoder richtungsunabhängig gemappt. vorwärts: |
Ich entschließe mich dafür, den erweiterten Lichtwechsel einzubauen, weil dieser die Möglichkeit bietet, das Schlusslicht richtungsabhängig schaltbar zu machen und somit die anhängenden Wagen nicht "rot" angestrahlt werden.
Lichtwechsel - "Doppel-A-Licht"
Außerdem soll das Rangierlicht (Doppel-A) bei der Lok angehen, wenn man den im Decoder verbauten "Rangiergang" aktiviert und nutzt. Das ist dann aber alles nur eine Frage des Funktion-Mappings und das kommt später.
Verdrahtung der Stirnlichter
Zunächst werden die Beleuchtungsplatinen entsprechend dem vorstehenden Bild zum erweiterten Lichtwechel verdrahtet.
Da die eingebauten Platinen neben den LEDs bereits auch die notwendigen Schutzwiderstände besitzen, können die Beleuchtungsplatinen unmittelbar mit den Decoderausgängen verschaltet werden.
Dabei wird das Stirnlicht auf jeder Seite (graues Kabel) mit den Decoderausgängen für LV bzw. LH verbunden. Die Leitungen für das Schlusslicht (gelbes Kabel) werden mit den Ausgängen AUX1 bzw. AUX2 verbunden.
Im Funktion-Mapping muss später AUX1 nur bei Vorwärtsfahrt und AUX2 nur bei Rückwärtsfahrt aktiviert werden. Damit ist sichergestellt, dass das Schlusslicht - je nach Fahrtrichtung - immer nur auf der richtigen Seite "Hinten" leuchtet.
Lichtsteuerung für Maschinenraum und Führerstand
Grundsätzliches
Für diese Funktionen stehen uns nun noch zwei AUX-Funktionen zur Verfügung. Da das Führerstandslicht aber richtungsabhängig ist, benötigt man dafür auch eigentlich zwei Ausgänge. Wenn gleichzeitig auch noch die Maschinenraumbeleuchutng schaltbar sein soll, reichen die zwei Ausgänge nicht mehr. Man hat nun mehrere Möglichkeiten:
- Verzicht auf die Maschinenraumbeleuchtung
- Die Führerstandsbeleuchtung wird richtungsunabhängig
- Einbau eine Zusatzplatine, mit der die richtungsabhängigkeit wieder herstellbar ist. Das bedeutet aber einen höheren Verdrahtungsaufwand neben den zusätzlichen Kosten für die Platine.
Ich beschreibe das hier zunächste Mal in Bezug auf den Punkt 2 der obigen Möglichkeiten.
Orientierung auf der Platine
In nebenstehendem Bild werden die Anschlüsse auf der Oberseite der Platine dargestellt.
Diese Kontaktflächen werden von den Stiften der Federkontakte der im Obergehäuse eingesetzten Platine - für Maschinenraum- und Führerstandsbeleuchtung - kontaktiert.
Wir müssen jetzt eigentlich nur noch dafür sorgen, dass die inneren drei Flächen mit den noch verfügbaren AUX3-/-4 Ausgängen verbunden werden.
Dazu müssen die Anschlüsse potentialfrei zur vorhanden SUSI-Ansteuerung gemacht werden. Dazu werden die auf der Unterseite verlaufenden Leiterbahnen angezapft. Auch hier gibt es wieder zwei Möglichkeiten:
- Auftrennen der Leiterbahnen, abkratzten des Schutzlacks auf der den PADS zugewandten Seite und anlöten von Drähten. Diese Methode zerstört aber die Platine.
- Anheben der - im Bild untere Beinchen - aller drei Transistoren (schwarze Gehäuse), vom Lötpad. Abheben des Bauteils so dass man an den freigewordenen PADs nun je einen kleinen Draht löten kann. Diese Methode ist eleganter, zerstörungsfrei und reversibel.
Bauteile abheben
Um gut arbeiten zu können, drehen wir die Leiterplatte einfach um und fixieren sie mit den Halteschrauben, so dass sie nicht weg kann.
Das Anheben des Transistors geht dann recht einfach.
Dazu wird der untere PIN mit dem Lötkolben erwärmt - das geht sehr schnell. Wenn das Zinn schmiltzt, wird einfach mit einer flachen Klinge (Skalpell, Schraubendreher, etc.) das Bauteil hochgedrückt. Das geht alles sehr schnell und benötigt keinen besonderen großen Kraftaufwand.
Über die drei angelöteten Drähte kleben wir zum Schluß etwas ISO-Band. Dann kann es über die freien Pins der Transistoren keine ungewollte Verbindung geben.
Detailverdrahtung
Damit die Führerstandsbeleuchtung richtungsunabhängig wird, werden beide Anschlussleitungen zusammengefasst und gemeinsam mit dem AUX-Ausgang verbunden. Der Rest ergibt sich aus dem Bild.
Mapping
Funktions-Symbole(Icons)
Bei Mfx-Decodern muss auch noch das Mapping der Funktions-Symbole durchgeführt werden. Bitte benutzen sie dazu die Möglichkeiten ihres Programmiergerätes.
Funktions-Ausgänge
Damit die Funktionen auf/über den neuen Decoder geschaltet werden können, muss noch das Mapping der auf die AUX-Ausgänge durchgeführt werden. Die sollten dann wie folgt belegt werden:
Fx | Ausgang | Richtung | Funktion | Bemerkungen |
F0 | LH | vorwärts / - | Stirnlicht vorne Ein/Aus | |
LV | - / rückwärts | Stirnlicht hinten Ein/Aus | ||
F1 | AUX1 | vorwärts | Rücklicht vorne Ein/Aus | |
F2 | AUX2 | rückwärts | Rücklicht hinten Ein/Aus | |
F3 | AUX3 | vorwärts / rückwärts | Maschinenraum-Beleuchtung | |
F4 | AUX4 | vorwärts / rückwärts | Führerstands-Beleuchtung | richtungsunabhängig, beide Kabel anlöten |
Beim Einsatz von Decodern mit DCC-, Mfx-Protokoll, oder solchen mit meherern Motorola-Adressen und/oder auch Sound-Decodern, können weitere logische Funktionen belegt werden.
Fx | Ausgang | Richtung | Funktion | Bemerkungen |
F5 | LH | vorwärts / rückwärts | Rangiergang | 1/2 Vmax |
LV | vorwärts / rückwärts | |||
Rangiergang | vorwärts / rückwärts | |||
F6 | ABV | vorwärts / rückwärts | Direktstueuerung | Massenträgheits-Simulation |
... |
Für Märklin/Trix mLD/ mSD Decoder finden sie die notwendigen CV-Angaben in dieser Doku auf der Märklin-Homepage.
Auch das Funktion-Mapping für mfx-Decoder muss über die DCC-CVs eingestellt werden.
Fazit
Durch diese Maßnahme ist nun die gesamte Lichtsteuerung der Lokomotive von der SUSI-Thematik entkoppelt und wird nun über die decodereigenen Licht- und AUX-Ausgänge gesteuert.
Warum man das beim Hersteller nicht gleich so gemacht hat, bleibt wohl ein internes Geheimnis - mir erschließt es sich jedenfalls nicht.
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- Zuletzt aktualisiert: Samstag, 12. Juli 2014 17:19