Beitrag: SoftdriveSinus-Motor revolutioniert Fahrverhalten
Märklin liefert jetzt erstmals Lokomotiven mit einem SoftdriveSinus-Motor.
Dieses innovative Antriebskonzept arbeitet auf Basis eines neu konstruierten Miniaturmotors mit hohem Drehmoment, hohem Wirkungsgrad und niedriger Stromaufnahme. Das Resultat kann sich wirklich sehen lassen, denn Loks mit diesem Motor fahren absolut ruckelfrei und bewältigen selbst große Anhängelasten, starke Steigungen sowie eine extreme Langsamfahrt.
Viele Modellbahner wünschen sich möglichst vorbildgerechte Nachbildungen ihrer Wunsch-Lokomotiven. Dies gilt natürlich nicht nur für die Detaillierung und die lupenreine Bedruckung, sondern auch für das Fahrverhalten. Bislang war allerdings insbesondere das Anfahren, die Langsamfahrt und die Lastregelung in Kurven und Steigungen mit Kompromissen behaftet.
Mit dem neuen SoftdriveSinus-Motor hat Märklin jetzt ein Antriebskonzept entwickelt, das Loks schon bei geringer Fahrspannung seidenweich und ruckfrei in Bewegung setzt. Möglich wurde dies durch eine innovative Änderung der Positionierung des Magnetfelds im 12-poligen Rotor des Motors.
Bislang konnten die Magnete technologisch nur senkrecht zu den neun ringförmig um den Rotor angeordneten Ankerwicklungen ausgerichtet werden – dies sorgt insbesondere bei niedrigen Geschwindigkeiten für ein höheres Rastmoment und ein nicht optimales Mitnahmeverhalten. Beim SoftdriveSinus-Motor konnten erstmals die zwölf Magnete des Rotors diagonal angeordnet
werden. Als optimaler Winkel hat sich in umfassenden Berechnungen, Simulationen und Labortests eine Schrägstellung der Magnete um ca. 10 Grad erwiesen. Als Resultat ist eine deutlich niedrigere Schwungkraft erforderlich und das minimierte Rastmoment erlaubt ein extrem feinfühliges Fahren ohne Ruckeln. Zudem erreicht der Motor bereits bei niedrigeren Geschwindigkeiten ein hohes Drehmoment für eine hervorragende Zugkraft der Lokomotive.
Schließlich halbiert sich die Stromaufnahme beim neuen Antriebskonzept im Vergleich zu konventionellen Lokmotoren. Nachdem der neue Motor keine Bürsten benötigt und über eine hochwertige Kugellagerung der Motorachse verfügt, arbeitet er nahezu verschleißfrei und hat einen seidenweichen und geräuscharmen Lauf.
Dank einer aufwändigen elektronischen Steuerung haben Märklin-Loks mit dem neuen Softdrive-Sinus-Motor ein sehr gutes Lastregelungsverhalten. So bleibt die Motorleistung auch bei stark beanspruchenden Kurvenfahrten durch
enge Radien oder beim Steigungswechsel konstant erhalten. Ein Spannungseinbruch der Stromversorgung beim gleichzeitigen Betrieb von mehreren Loks kann durch die neue Steuerung so kompensiert werden, dass es keinen Geschwindigkeitseinbruch gibt. Mit einem Durchmesser von lediglich 15,5 Millimetern ist der SoftdriveSinus-Motor kleiner als eine 1-EuroCent-Münze. Dank einer Baulänge von nur 15 Millimetern lässt er sich problemlos auch in kleine Lokomotiven integrieren. Er passt beispielsweise direkt in den Kessel einer Dampflok oder auf das Drehgestell einer Diesel- bzw. E-Lok.
Zudem kann er sehr unscheinbar ins Fahrwerk eines Triebwagens integriert werden – im Gegensatz zu früher erlaubt beispielsweise das Märklin-Modell des legendären Schienenbus VT98 einen „ungetrübten“ Einblick in den Fahrgastraum. Märklin hat den SoftdriveSinus-Motor in zwei technischen Varianten realisiert: In der Kompaktversion verfügt der Motor an einer Seite über eine Welle mit beispielsweise einer Antriebsschnecke und gegebenenfalls einer zusätzlichen Schwungmasse. Für den gleichzeitigen Antrieb von zwei Drehgestellen oder zwei räumlich stark voneinander getrennten Achsen gibt es den Motor auch noch mit einer Doppelwelle.
Die revolutionäre Antriebstechnologie für Lokomotiven im Maßstab 1:87 hat Märklin erstmals im April 2007 auf der Intermodellbau in Dortmund vorgestellt.
Nur zwei Monate später ist der SoftdriveSinus-Motor jetzt Realität geworden.
Als erstes Modell mit der neuen Antriebstechnik liefert Märklin eine Doppel-Elektrolokomotive der Baureihe Ae 8/14 der Schweizerischen Bundesbahnen.
Das Vorbild der 39,1 Zentimeter langen 14-achsigen E-Lok mit derBetriebsnummer 11801 wurde 1931 in Betrieb genommen und kamhauptsächlich auf der Gotthardstrecke zum Einsatz. Die hellgrüne Farbgebung des Märklin-Modells entspricht einer Versuchslackierung (maschinengrün), die das Vorbild in der Epoche III zwischen 1955 und 1961 hatte.
In jeder der beiden Lok-Hälften befindet sich ein SoftdriveSinus-Motor, der auf zwei Antriebsachsen wirkt. Zur weiteren Verstärkung der Zugkraft erhielten die vier Räder der angetriebenen Achsen jeweils Haftreifen. Durch diese Kombination ist das 1148 Gramm schwere Märklin-Modell extrem zugkräftig geworden – absolut problemlos zieht es auch lange Personenzüge und schwere Güterzüge über steile Rampen oder Gleiswendeln. Im Testbetrieb bewältigte die Doppellok auf Anhieb auch bei langsamen Geschwindigkeiten eine Anhängelast von fünf Kilogramm über eine Strecke mit drei Prozent Steigung – das entspricht rund 100 Zweiachs-Kohlewagen oder – Containerwagen bzw. weit mehr als 30 Vierachs-Personenwagen.
Sowohl im Analogbetrieb als auch mit einer Digitalsteuerung fährt die imposante Doppellok sehr sanft an. Im Betrieb mit einem konventionellen Analog-Fahrregler schleicht sie bei langsamster Fahrt mit knapp zwei Zentimetern pro Sekunde dahin, das entspricht maßstäblich umgerechnet sechs Stundenkilometer. Im Digitalbetrieb kann sie sogar mit nur 7,5 Millimeter pro Sekunde bzw. umgerechnet 2,3 Stundenkilometer fahren. Die Maximalgeschwindigkeit erreicht problemlos die umgerechneten vorbildgerechten 100 Stundenkilometer. Dank aufwändiger Motor-Lastregelung lässt sich die Lok auch im Schubbetrieb bergab sehr feinfühlig regeln. Beim Einsatz der Ae8/14 auf einer Anlage mit Digitalzentrale ist aber nicht nur der Fahrbetrieb selbst ein Genuss, sondern auch die zuschaltbaren elektronischen Geräusche eines Signalhorns und einer schweizerischen Bahnhofsansage.
Mit dem SoftdriveSinus-Motor und seinem revolutionär-realistischen Fahrverhalten unterstreicht Märklin einmal mehr die Technologieführerschaft des Unternehmens.
mehr Informationen auf den Webseiten von Märklin.: URL: Märklin, Gebr. Märklin & Cie. GmbH vom 06.2007