Märklin Digital Historie

Märklin Digital History

Wie alles begann ...

6080-proto-1So - wie im Bild links - fing Mitte der 80er Jahre die Zukunft der digitalen Modellbahn an.

Dank der Aufmerksamkeit eines Märklin-Insiders - der mir diese Bilder verfügbar machte - kann ich hier auch einen Einblick in die Anfänge des digitalen Modellbahnzeitalters geben.

Das ist sicher für diejenigen interessant, die diese Zeit nicht selbst mitgemacht haben.

Abgebildet ist der Prototyp des ersten Märkin-Digital-Systems (von ca. 1984), in nicht gerade Platz sparendem Lochrasterplatten-Laboraufbau.

Die hintere Einheit zeigt die Steuerung - später die CU 6020 -  und vorne ist auf einem serienmäßigen H0-Chassis einer damals aktuellen BR 120 [3153]  der Versuchsaufbau des Lok-Decoders zu sehen, 6080-proto-2aus dem nach vielen Monaten Entwicklungsarbeit dieses nebenstehende, winzige Herzstücke des ersten digitalen Märklin-Digital Decoders wurde.

Das System konnte bis zu 80 Lokomotiven gleichzeitig verwalten und steuern.

Zusätzlich konnten noch bis zu 256 Weichen oder sonstige Magnetartikel gesteuert werden. Dazu wurde ein damals auch neues BUS-System [S88] eingeführt.

Analog-Betrieb

Man hatte übrigens von Anfang an darauf geachtet, dass Lokomotiven mit  Digitaldecodern auch in den damals noch reichlich vorhandenen analogen Sytemen - also bei einer mit einem einfachem klassischen Trafo betriebenen Märklin-Bahn - einsetzbar waren.

Die ersten Decoder vom Typ C80 / 6080 hatten anfangs allerdings die Einschränkung, dass das Lokomotiv-Stirnlicht analog nicht analog nutzbar war. Es blieb dann also dunkel. Das wurde dann aber mit späteren Decoder-Generationen geändert.

Märklin Digital

1985 kam dann das neue System dann in den Handel. Es bestand aus einer Vielzahl von Komponenten,

die alle miteinander kommunizieren mussten. Dazu wurden die Geräte rechts und links der CU über ein eigenes internes BUS-System angesteckt und verbunden - der Trafo natürlich ausgenommen.

Dazu passend wurden die

angeboten.

Märklin Digital=

1988 wurde in Zusammenarbeit mit LENZ - für die Spur I eine Gleichstromvariante unter dem Namen „Märklin Digital=“  angeboten. Dieser Ausflug in die Gleichstrom-Digitalwelt dauerte jedoch nicht lange, schon 1994 hat sich Märklin von „Märklin-Digital =“ wieder verabschiedet.

Dazu passend wurden die C82-Decoder [6082] angeboten.

Märklin DELTA

1993 kam eine vereinfachte Variante  unter der Bezeichnung „DELTA-Digital“ auf den Markt. Das System konnte auf bis zu 5 fest vergebenen Adressen über neue Steuergeräte betrieben werden.  Die dazu gehörenden Decoder wurden als 6603 bzw. später als 66031 angeboten. Sie konnten aber auf insgesamt 15 Digital-Adressen betrieben werden, und waren somit auch im Digital-System nicht auf die 5 festadressen beschränkt.

Märklin Digital FX

1997das System entscheident durch ein ein Facelifting verbessert. Die bis dahin bekannten Schwächen wurden abgestellt.:

Das bis dahin verwenndete Motorola-I Protokol wurde erweitert und nun zum neuen Standard als Motorola-II. Über ein zusätzliches Bit konnten nun Informationen über die absolute Fahrtrichtung und vier Sonderfunktionen übertragen werden. Auch wurden nun 27 Fahrstufen unterstützt. Parallel dazu kamen die Fx-Decoder C90x auf den Markt. Dieses neue Protokoll bwsass auch die Möglichkeit einer Adressierung von mehr als 80 Lokomotiven. Märklin nutzte das aber nicht und verblieb - wohl mit Rücksicht auf seine Hardware - bei seinen bisherigen 80 Adressen.

Die Möglichkeit der > 80 Adressen brachte dann aber schnell auch andere Hersteller [Uhlenbrock / TAMS / etc.] auf den Markt, die mit eigenen Geräten und Decodern dann in diese Marktlücke vorstießen.

Die typischen Digitalgehäuse waren lange Zeit das Synonym für die „digitale Modellbahn“ – hier hat der Marktführer die digitale Modellbahnwelt entscheidend geprägt und auch Uhlenbrock hat sich mit der Intellibox diesem Design angepasst.

701.22Die passendne Fx-Decoder wurden von einem neuen Chip 701.2x geprägt, der eine Vielzahl von Funktionen und Möglichkeiten in sich verbarg.

Dieser wurde nur für Märklin hergestellt und ist im freien Handel nicht zu bekommen.

Über die genauen Hersteller schweigt man sich bei Märklin aus.

Märklin Systems

2004 wurde dann auf der Spielwarenmesse ein neues, kompatibles Digitalsystem unter dem Namen „Märklin Systems“ vorgestellt, ergänzt durch das neue Lok-Decoder-Protokoll „mfx“.

Ab Sommer wurden bereits in Märklin-Lokomotiven neue - sogn. Übergangs-Decoder - verbaut. DIese basierten auf ESU-Technik der damaligen Zeit (Lokpilot V2 und Loksound III). Sie waren aber um die sonst bei ESU vorhandenen Protokolle DCC/Sx beraubt, weshalb sie schnell als kastrierte Decoder von einigen Modellbahnern bezeichnet wurden.

Ende 2004 gab es dann die ersten „Mobile Stations [Typ I]“ zu kaufen – und seit 2005 auch die Märklin-Systems-Zentrale „Central Station“.

ESU hatte für Märklin das mfx-Systems entwickelt und lieferte die gesamten damaligen Hardware-Komponenten von der Steuerzentrale [ CS1] bis hin zu den Decodern. Zusätzlich hat ESU sich vertraglich zusätzlich das Recht erwirkt, mfx-Decoder aus eigener Produktion auf dem Markt anzubieten. Diese Vorgehensweise war für Märklin-Verhältnisse eher ungewöhnlich, da doch bis dahin alle früheren Märklin-Decoder nur über den Märklin-Fachhandel zu beziehen waren.

So ergabe es sich dann auch schnell, dass neben den deutlich teureren Märklin-Decodern (made by ESU) auf dem Markt auch, deutlich preiswertere ESU-mfx-Decoder zu haben waren, was natürlich bei den märklingelabelten Decodern zu Absatzschwierigkeiten führte.

Speziell bei den Sound-Decodern ging Märklin zusätzlich nach kurzer Zeit (ab Feb. 2006) dazu über, diese gegen Sound-Veränderung zu sperren, so dass die Abänderung der Sounds nicht mehr möglich war. Damit hatte man sich bei Märklin bei den Sound-Decodern wohl selbst "ins Aus" katapultiert. Man verhinderte zwar erfolgreich, dass die Kunden die Märklin-mfx-Sounddecoder nicht mehr "verbiegen" konnten, brüskierte dann aber die Bastler durch die Sound-Update-Sperre.

Außerdem hatte Märklin damals für die eigenen Decoder kein geeignetes Programmierwerkzeug, während ESU mit seinem Lokprogrammer sehr wohl in der Lage war, auch die mfx-Decoder von Märklin zu programmieren - was natürlich auch nicht schwer war, da es ja eh ESU-Decoder waren.

Die Zusammenarbeit zwischen Märklin und ESU gestaltete sich in den Jahren bis 2009 aber immer problematischer, so dass man sich dann bei Märklin entschloss, diese dann ab So. 2009 komplett aufzugeben.

Es gab aber noch wohl noch weiterlaufende Lieferverträge, die sicherstellten, dass Märklin auch noch in Modelle > 2009 ESU-Decoder verbauen konnte - zumindest solange, bis bei Märklin eine eigene Digital-/Decoderschmiede etabliert werden konnte.

Märklin Digital mfx

2008 stellte Märklin kam dann die Kehrtwende - die neue Zentrale CS2 wurde vorgestellt. Diese sollte nun zukünftig für alle Marken [Trix und LGB] genutzt werden soll.

Die Weiterpflege der CS1-Zentrale als " CS1-reloaded" wird nach einen Update durch ESU zugesichert.

2009 hat man sich dann bei Märklin entschlossen, den Zukauf von ESU-Komponenten zu beenden und eine eigene Digitalschmiede aufzubauen. So war es dann auch logisch und konsequent, dass man eigene Digital-Decoder auf den Markt brachte. Diese basieren auf neuer Chip-Technologie, d.h. sie verwenden keine ASICs mehr.

Diese besitzen einen Micro-Computer (PIC-Prozessor), der die Intelligenz in Form von Software (Firmware) und diversen Hardware-Zusatzkomponenten, wie:
enthält.

Die Decoder sind von ihrer grundsätzlichen Konstruktion (Größe, Schnittstelle, mfx-Protokoll) mit den ESU-Varianten kompatibel, werden aber von ESU-Lokprogrmmer leider nicht mehr erkannt. Eine Programmierung über die ESU-Zentrale ECOS-1/-2 ist aber möglich. Allerdings stehen dabei nicht alle funktionalitäten des Lokprogrammers zur Verfügung. Sound-Updates sind allerdings nicht möglich. Auch stellt Märklin - bisher zumindenst nicht - die Sound-Projekte zum Selbst-Update bereit.

In einer späteren Ausführung der märklin-eigenenen Zentrale CS2 soll dass ggf. dann möglich werden.

Auch eine kleine, neues Handsteuergerät - die Mobil-Station 2 / MS2 wurde vorgestellt.

2011 implementiert Märklin ab Herbst in seiner neuen Decoder-Hardware - wohl mit Blick auf die hauseigene Marke Trix - neben dem mfx/MM Protokoll auch das DCC-Protokoll. Diese Decoder werden als

bezeichnet. Sie sind mit der CS2 updatefähig, d.h. sie können durch den User eigenständig neu programmiert werden. Sie kommen so nur in den neuen mfx-Umbausätzen zum Einsatz.

Die in Märklin/Trix Lokomotiven verbauten Serien-Decoder sehen den mLD-/ mSD-Decodern täuschend ahnlich. Sie sind aber nicht updatefähig, d.h. die auf ihnen gespeicherten Sound-Projekte sind nicht änderbar. Auch die Reset-Grundkonfiguration ist nicht überschreibbar.

2012 wurden auch bei Trix nun die Decoder - basierend auf der neuen Märklin-Hardware-Basis - als Seriendecoder eingeführt und in Trix-H0-Lokomotiven verbaut. Diese verwenden natürlich nur das DCC-Programm. Das Sx-Protokoll wurde in H0-Lokomotiven nicht mehr unterstützt.

Seit Mitte Dez./2012 können ambitionierten CS2 Besitzer das neue

von der Märklin-Homepage downloaden.

Damit ist es nun möglich, eigene Sound-Projekte zu erstellen und diese dann auf einen mSD-Decoder zu speichern. Für den Speicher-/ Flash-Vorgang, wird allerdings die CS2 benötigt.

Auch das Funktion-Mapping sowohl für mLD-/ mSD-Decoder wird dabei grafisch unterstützt.

Märklin Digital Playtime [mfx+]

2013 kündigt Märklin auf der Spielwarenmesse neue, sogn. Spielewelt-Decoder an. Dabei handelt es sich um eine Erweiterung des mfx-Systems / mfx+ an. Im Feb./Mrz. wurden bereits erste Lokomotiven mit dieser Technologie ausgeliefert.
CS2 playtime

Auf der CS2 wird dazu ein der Wirklichkeit nachemfundenes Abbild eines Lokomotiv-Führerstandes dargestellt. Zusätzlich verarbeiten die Lokomotiven/Decoder noch entsprechende Verbrauchswerte, wie: Diesel-/Dampf-/Wasser-/Öl-Vorräte.

Auch Wartungsintervalle werden berücksichtigt. Beim Spielbetrieb ergeben sich dadurch dann neue, betriebsbezogene Aufgabenstellungen, wie das Auffüllen der Brennstoffvorrätes, etc.
Weiterführende Links

in den Jahren bis 2016 wurden immer mehr Lokomotiven mit dem mfx+ System angeboten. Da diese Technologie immer mehr Speicherplatz benötigt, ist es nicht verwunderlich, das damit auch der Ruf nach mehr Speicherplatz in der CS erhallte.

60226 CS3Somit wird nun seit 2016/2017 eine neue CS3 - Hardware angeboten.

.... weitere Angaben folgen...


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Zuletzt aktualisiert: Sonntag, 19. März 2017 13:22